Kreislaufwirtschaft
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27. Juni 2024
Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie Österreichs: Ein Weg zu Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz
Es ist das ehrgeizige Ziel der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie, die Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050 in eine klimaneutrale und nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu verwandeln. Ziel dieser Strategie ist es, den Verbrauch von Ressourcen zu verringern, Verschmutzung und Abfall zu vermeiden und die Wertschöpfung sowie die Effizienz von Ressourcen zu steigern. In diesem Blogpost werden die bedeutendsten Punkte der Strategie, ihrer Ziele und Maßnahmen sowie der Vorzüge einer derartigen Umgestaltung für die österreichische Wirtschaft und die Umwelt untersucht.
Reduktion des Ressourcenverbrauchs
Ein zentrales Ziel der Kreislaufwirtschaftsstrategie ist die signifikante Reduktion des Ressourcenverbrauchs. Der Material-Fußabdruck, der alle zur Deckung des Inlandsverbrauchs benötigten Rohstoffe berücksichtigt, soll bis 2050 auf 7 Tonnen pro Kopf und Jahr gesenkt werden. Dies erfordert eine Reduktion des Rohstoffverbrauchs um etwa 80 % im Vergleich zu den derzeitigen Werten. Durch Maßnahmen wie verbesserte Recyclingprozesse, die Nutzung von Sekundärrohstoffen und eine effizientere Ressourcennutzung in der Produktion soll dieses Ziel erreicht werden.
Vermeidung von Umweltverschmutzung und Abfällen
Ein weiterer zentraler Punkt der Strategie ist die Vermeidung von Umweltverschmutzung und Abfällen. Das Konzept der „Zero Waste“-Gesellschaft strebt an, die Abfallmenge durch Wiederverwendung, Recycling und Kompostierung auf ein Minimum zu reduzieren. Gleichzeitig sollen Schadstoffe in Produkten und Produktionsprozessen vermieden werden, um die Umweltbelastung zu minimieren. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Regierung und Verbrauchern, um nachhaltige Praktiken in allen Bereichen zu fördern
Steigerung der Wertschöpfung und Ressourceneffizienz
Die Steigerung der Wertschöpfung und Ressourceneffizienz ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaftsstrategie. Dies bedeutet, dass Produkte und Materialien möglichst lange im Wirtschaftskreislauf gehalten werden sollen. Durch innovative Geschäftsmodelle wie Sharing Economy, Produkt-als-Dienstleistung (Product-as-a-Service) und modulare Produktdesigns können die Nutzungsdauer und -intensität von Produkten erhöht werden. Diese Ansätze tragen nicht nur zur Ressourcenschonung bei, sondern bieten auch neue wirtschaftliche Chancen und Märkte
Förderung von Forschung und Entwicklung
Um die Ziele der Kreislaufwirtschaftsstrategie zu erreichen, ist die Förderung von Forschung und Entwicklung (F&E) essenziell. Das Programm „Kreislaufwirtschaft und Produktionstechnologien 2024“ unterstützt anwendungsorientierte F&E-Projekte, die die Ressourcenwende und die grüne Transformation der Produktion vorantreiben. Gefördert werden Projekte in Bereichen wie Kreislaufwirtschaft, additive Fertigung, biobasierte Industrie und Industrie 4.0. Diese Investitionen in F&E sollen innovative Lösungen hervorbringen, die den Material- und Energieverbrauch reduzieren und die Nutzung erneuerbarer Ressourcen fördern
Systemische Transformation und Zusammenarbeit
Die Umsetzung der Kreislaufwirtschaftsstrategie erfordert eine umfassende systemische Transformation und enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren. Dies umfasst die Einbindung aller relevanten Stakeholder, einschließlich Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Durch diese Zusammenarbeit können innovative Lösungen entwickelt und effektiv umgesetzt werden. Netzwerke und Plattformen spielen dabei eine wichtige Rolle, um den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu fördern und die Entwicklung gemeinsamer Lösungen zu unterstützen
Monitoring und Governance
Ein effektives Monitoring und geeignete Governance-Strukturen sind entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Kreislaufwirtschaftsstrategie. Dies umfasst die regelmäßige Überprüfung der Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie sowie die Entwicklung geeigneter Indikatoren zur Messung der Zirkularität. Diese Indikatoren sollen international abgestimmt und kontinuierlich weiterentwickelt werden, um eine präzise Bewertung der Fortschritte zu ermöglichen. Eine starke Governance erfordert zudem die Einbindung aller relevanten Akteure und die Schaffung von Netzwerk-Governance-Strukturen, die die Vernetzung und Zusammenarbeit fördern
Fazit
Die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie Österreichs stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Zukunft dar. Durch die Reduktion des Ressourcenverbrauchs, die Vermeidung von Umweltverschmutzung und Abfällen, die Steigerung der Wertschöpfung und Ressourceneffizienz sowie die Förderung von Forschung und Entwicklung kann Österreich seine ökologischen und ökonomischen Ziele erreichen. Eine umfassende systemische Transformation und enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren sind dabei entscheidend, um diese Ziele zu verwirklichen und Österreich zu einem Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft zu machen.
Quellen:
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. (2022).
Kreislaufwirtschaftsstrategie Österreichs. Wien: BMK.Forschungsförderungsgesellschaft. (2024).
Kreislaufwirtschaft und Produktionstechnologien 2024. Abgerufen von FFG Website.
WWF Österreich. (2022). Kreislaufwirtschaft statt Wegwerfgesellschaft. Abgerufen von WWF Website.